2023 BMW M 1000 R Erster Blick. Endlich eine Naked M 1000 RR
BMW hat es geschafft! Es kam dem Ruf nach einer nackten Version seines Flaggschiff-Sportbikes nach! Nein, wir meinen nicht die S 1000 R, wir reden hiervon – die M 1000 R 2023. Wenn ein neues Sportbike auf den Markt kommt, fordern zwangsläufig diejenigen, die kein Interesse am Rennsport haben, eine straßentaugliche Version mit all dem Leistung, die ganze Elektronik, der ganze Kram, aber nur mit dem Lenker. Lange Zeit reagierten die Hersteller mit abgespeckten Versionen dieser Sportbikes. Oft sind die Rahmen, Aufhängungen und sogar die Elektronik gleich (oder ähnlich), aber die Motoren werden im Interesse dessen, was der OEM für ein besseres Straßenrad hält, kastriert.
Mit der M 1000 R 2023 hat BMW endlich die Samthandschuhe ausgezogen und bietet den Menschen nun, was sie wollen – eine M 1000 RR ohne die meisten Verkleidungen und mit Lenker. Die technischen Daten für BMWs „MR“ (ja, zwischen den Buchstaben ist ein Leerzeichen), das zweite M-gebrandete Motorrad der Marke hinter der M RR, ähneln auf unheimliche Weise dem vollwertigen Superbike. Wir erhalten jetzt die gleichen 205 PS und 83 lb-ft vom 999-cm³-Inline-Four sowie die gleiche (oder ähnliche) Elektronik, den gleichen Rahmen, die gleiche Federung, die gleichen Bremsen, die gleichen Carbonräder (optional) und vieles mehr.
Im Vergleich zur Standard-S 1000 R verzeichnet die M-Version eine enorme Leistungssteigerung oberhalb von 10.000 U/min, allerdings ist auch die Übersetzung anders. Ein 47-Zahn-Hinterradritzel ersetzt das 45-Zahn-Kettenrad der S RR, und die MR verfügt außerdem über kürzere Übersetzungsverhältnisse im 4., 5. und 6. Gang. Abgesehen von diesen Unterschieden erhält der MR geschmiedete Aluminiumräder und einen dickeren Lenker, um nur einige wichtige Änderungen zu nennen.
Ähnlich wie beim M RR wurde auch die Aerodynamik verbessert, und zwar aus dem gleichen Grund. Die Winglets helfen dabei, die Frontpartie unten zu halten, um elektronische Eingriffe so weit wie möglich zu vermeiden. Außerdem sorgen sie vorne für etwas mehr Abtrieb für besseres Kurvenverhalten.
Die erste Charge der M 1000 R-Modelle soll im Januar 2023 in den USA eintreffen und einen Preis von 21.345 US-Dollar haben. Lesen Sie die Pressemitteilung unten, um den vollständigen Überblick über das Motorrad direkt von BMW zu erhalten.
Beginn der Pressemitteilung:
BMW Motorrad stellt stolz den ersten M Roadster und das zweite Modell der zweirädrigen M Motorsport-Reihe vor.
„Der MR ist das zweite M-Modell von BMW Motorrad. Basierend auf der aktuellen S 1000 R und S 1000 RR wurde die Produktsubstanz der M 1000 R – kurz MR – auf die spezifischen Anforderungen eines Supersport-Roadsters abgestimmt. Die Fahrdynamik spricht sowohl auf der Landstraße als auch auf der Rennstrecke für sich.“ Ralf Mölleken, Projektleiter 4-Zylinder-Modelle
Ende 2018 führte BMW Motorrad die erfolgreiche Automobil-Programmstrategie M Motorsport in seiner Motorradmarke ein und bietet seitdem M Sonderausstattungen und M Performance Parts für verschiedene BMW Modelle an. Die neue BMW M 1000 R 2023 – kurz MR – ist nach dem Superbike M 1000 RR das zweite M-Modell von BMW Motorrad, das seine Weltpremiere feiert.
Anlässlich des 50. Geburtstags der BMW M GmbH hält BMW Motorrad mit dem neuen MR an der M-Markenphilosophie des stärksten Buchstabens der Welt fest: M ist ein Synonym für Rennerfolge sowie leistungsstarke Straßen-BMW-Modelle und zielt darauf ab Kunden mit besonders hohen Ansprüchen an Leistung, Exklusivität und Individualität. Mit einer Motorleistung von 205 PS, einem Gewicht von 438,7 Pfund sowie einer Fahrwerkstechnik und Aerodynamik, die sowohl für den Hochleistungseinsatz auf der Straße als auch auf der Rennstrecke ausgelegt sind, bietet der neue MR ein dynamisches Fahrerlebnis im Roadster-Segment, das bisher den Superbikes vorbehalten war.
Die Highlights der neuen BMW M 1000 R
1. MOTOR UND FAHRGESTELL
„Mit dem Motor der M 1000 R ist uns ein technischer Spagat gelungen. Für den supersportlichen Landstraßeneinsatz steht eine angenehme Leistungscharakteristik mit viel Drehmoment im unteren und mittleren Drehzahlbereich zur Verfügung, gleichzeitig wird eine hohe Spitzenleistung bereitgestellt.“ für den Einsatz auf der Rennstrecke. Die deutlich verbesserten Beschleunigungs- und Durchzugswerte sind für den Fahrer sofort spürbar.“ Ralf Möllleken, Projektleiter M 1000 R
Der neue MR verwendet den wassergekühlten 999-cm³-4-Zylinder-Reihenmotor, der aus dem M RR entwickelt wurde. Er leistet 205 PS bei 13.500 U/min (40 PS mehr als bei der S 1000 R) und 83 Nm. Drehmoment bei 11.000 U/min. Im Vergleich zur S 1000 R wurde die maximale Motordrehzahl von 12.000 U/min auf 14.600 U/min erhöht.
Von 10.000 U/min bis 12.000 U/min steht beispielsweise spürbar mehr Drehmoment und damit Beschleunigungsleistung zur Verfügung, was sowohl im Supersport-Einsatz als auch im Rennstreckeneinsatz relevant ist.
Ab 10.000 U/min spielt der Motor des neuen MR seine Vorteile aus und liefert deutlich mehr Spitzenleistung und Drehmoment bis zur Redline. Für mehr Traktion am Hinterrad in allen Gängen sorgt auch eine kürzere Sekundärübersetzung durch den Einsatz eines Ritzels mit 47 Zähnen (S 1000 R: 45 Zähne). Darüber hinaus wurden die Übersetzungsverhältnisse des 4., 5. und 6. Gangs geändert.
BMW ShiftCam-Technologie
Mit dem Ziel einer deutlich gesteigerten Spitzenleistung sowie einer optimalen Leistungsentfaltung über den gesamten für den Supersport-Einsatz auf Straße und Rennstrecke relevanten Drehzahlbereich wurden wie bei der M RR auch die Ansaugkanäle neu gestaltet. Sie verfügen im Vergleich zur S 1000 R über eine weiterentwickelte Kanalgeometrie und sind auf bestmögliche Strömung ausgelegt.
Mithilfe der BMW ShiftCam-Technologie werden die Ventilsteuerzeiten und der Ventilhub auf der Einlassseite variiert. Hierbei handelt es sich um eine dreiteilige Einlassschaltnockenwelle, die für jedes zu betätigende Ventil zwei auf einem Schaltsegment montierte Nocken aufweist: einen Torque-Nocken und einen Power-Nocken, jeweils mit optimal ausgelegter Nockengeometrie. Wie bei der S 1000 RR beträgt die Schaltgeschwindigkeit der BMW ShiftCam bei der MR 9.000 U/min. Unterhalb von 9.000 U/min erfolgt die Umschaltung lastabhängig und bei höherem Drehmomentbedarf erfolgt die Umschaltung auf die Drehmomentnocke.
Durch eine axiale Verschiebung des Nockensegments werden die Einlassventile je nach Last und Geschwindigkeit in nur 10 Millisekunden vom Torque-Nocken oder vom Power-Nocken umgeschaltet. Die axiale Verschiebung des Nockensegments und damit die Nutzung von Drehmoment- oder Kraftnocken erfolgt über zwei Schaltnocken am Nockensegment und zwei elektromechanische Aktuatoren. Durch die unterschiedliche Gestaltung der Nockengeometrie werden die Steuerzeiten und der Ventilhub variiert. Während der Volllastnocken für maximalen Ventilhub sorgt, liefert der Teillastnocken einen reduzierten Ventilhub.
Zu den Vorteilen der BMW ShiftCam-Technologie gehören:
Titanventile, leichtere Nockenstößel und optimierte Nockenwellen
Auch beim MR kommen pro Brennraum vier Ventile aus leichtem Titan zum Einsatz. Die Schäfte der Einlassventile verfügen über eine Hohlbohrung, um das Gewicht zu minimieren. Die Betätigung der Ventile erfolgt über leichte, DLC-beschichtete Nockenstößel. Beim MR werden die Nockenwellen ohne Zwischengetriebe direkt von der Kurbelwelle angetrieben. Das Primäruntersetzungsgetriebe zur Halbierung der Drehzahl der Nockenwellen befindet sich direkt im Zylinderkopf.
Leichter, kompakter Motor mit Nasssumpfschmierung
Wie bisher sind die im Motorblock integrierten Zylinderlaufbuchsen zur Reduzierung der Reibung polier-gleitgehont und die Öl- und Wasserpumpen sind in einem einzigen kompakten Modul zusammengefasst. Die Verrohrung des Wasser- und Ölkühlkreislaufs ist auf ein Minimum reduziert und ganz im Sinne eines Rennmotors sehr sturzsicher ausgelegt. Um eine möglichst geringe Baubreite zu erreichen, befindet sich auf der Kurbelwelle nur ein Zahnrad, da das Primäruntersetzungsrad des Starters direkt mit dem Primärzahnrad der Kupplung kämmt. Der Anlassermotor ist oben im Gehäuse hinter den Zylindern integriert. Die Kurbelwellenposition wird über den Rotor/Generator erfasst.
Die Ölversorgung erfolgt wie bei der RR als Nasssumpfkonstruktion. Aus Gründen der größtmöglichen Betriebssicherheit liegt der Ölwannenkiel und damit der Ansaugpunkt der Pumpe sehr tief. Die Anti-Hopping-Kupplung wird von der rechten Motorseite aus betätigt. Auch beim MR beherbergt die obere Gehäusehälfte das leichte, kompakte und präzise 6-Gang-Getriebe mit Pro-Schaltassistent. Ansaugsystem mit kürzeren Ansaugtrichtern
Der neue MR verfügt außerdem über einen sogenannten „elektronischen Gasgriff“ für Voll-E-Gas für angenehm niedrige Betätigungskräfte und eine präzise Motorsteuerung. Der MR-Motor ist mit variablen Ansaugtrichtern ausgestattet. Die Länge der Ansaugtrichter wird durch einen an der Airbox montierten kennfeldgesteuerten Stellmotor in zwei Stufen variiert. Bei 11.000 U/min werden die kurzen Ansaugwege für eine verbesserte Höchstleistung geöffnet.
Neue, leichtere Sportauspuffanlage mit Titanschalldämpfer
Die Ingenieure von BMW Motorrad verfolgten das übergeordnete Ziel, die Leistungs- und Drehmomententfaltung der neuen MR im Vergleich zur S 1000 R weiter zu steigern und gleichzeitig das Gewicht der neuen Abgasanlage zu reduzieren. Die neue serienmäßige Sportabgasanlage verfügt über zwei Drei-Wege-Katalysatoren und einen Titan-Endschalldämpfer. Als Zubehör ist auch eine M Titan-Vorschalldämpferanlage inklusive Krümmer erhältlich.
Verbesserte Leistung und Beschleunigung im gesamten Drehzahlbereich
Der neue MR-Motor ist im gesamten Drehzahlbereich deutlich leistungsstärker als der 4-Zylinder der S 1000 R. Beschleunigung und Durchzugskraft wurden spürbar gesteigert. Mit einer Beschleunigungsgeschwindigkeit von 7,5 Sekunden auf 124 Meilen pro Stunde ist die MR 0,5 Sekunden schneller als die S 1000 R. Noch dramatischer ist das Bild bei den Durchzugswerten, gemessen im 6. Gang. Während die S 1000 R von 60 km/h auf 100 km/h 3,3 Sekunden benötigt, benötigt die MR nur 2,9 Sekunden. Der Zwischenspurt von 100 km/h auf 150 km/h dauert 2,5 Sekunden (S 1000 R: 3,3 Sekunden) und im Intervall von 140 km/h auf 180 km/h sind es 2,8 Sekunden (S 1000 R: 4,0 Sekunden).
Der neue MR-Motor ist im Bereich von 10.000 U/min bis 14.600 U/min deutlich leistungsstärker als der S 1000 R-Motor, was besonders für dynamisches Fahren auf der Rennstrecke relevant ist, ohne jedoch seine überlegenen Qualitäten als hervorragende Straßenmaschine einzubüßen.Fahrmodi
Beim neuen MR wird zwischen zwei Fahrmodus-Welten unterschieden: Eine für die Straße und eine für die Rennstrecke. Der neue MR verfügt serienmäßig über die vier Straßenfahrmodi „Rain“, „Road“, „Dynamic“ und „Race“ sowie die zusätzlichen Rennmodi „Race Pro 1“, „Race Pro 2“ und „Race Pro 3“. ". Die neueste Generation der Dynamic Traction Control (DTC) mit 6-Achsen-Sensorcluster, Schräglagensensor und Feineinstellung für noch mehr Sicherheit und Performance beim Beschleunigen ist serienmäßig.
Das DTC verfügt über vier feste Grundeinstellungen für die jeweiligen Fahrmodi „Rain“, „Road“, „Dynamic“ und „Race“ sowie die DTC-Wheelie-Funktion. In den Fahrmodi „Race Pro“ ist zusätzlich eine Feineinstellung (+/- Shift) möglich. Die DTC-Wheelie-Funktion ist einstellbar. Es ermöglicht die Unterdrückung bzw. Begrenzung von Wheelies mit dem Ziel einer maximalen Beschleunigung über die Vorderrad-Abhebeerkennung.
Einstellbare Drosselklappenkennfelder und Motorschleppmomentsteuerung
Der neue MR verfügt über drei Standard-Gaskennfelder, die jeweils mit den Fahrmodi „Rain“, „Road“, „Dynamic“, „Race“ und „Race Pro“ verknüpft sind. Die neu hinzugefügte dritte Gaskennlinie „Direct Throttle Response“ mit sehr steilem Verlauf für spontaneres Ansprechverhalten ist im „Race Pro“-Modus konfigurierbar. Die „Engine Brake“-Funktion im „Race Pro“-Modus bietet zudem eine dreifache Einstellbarkeit des Motorschleppmoments im Schubbetrieb.
Schichtassistent Pro
Der Schaltassistent Pro ermöglicht das Hochschalten ohne Kupplungsbetätigung und bietet so eine Beschleunigung nahezu ohne Zugkraftunterbrechung. Es ermöglicht auch das Herunterschalten ohne Kupplungs- oder Gasbetätigung in den fahrrelevanten Last- und Geschwindigkeitsbereichen. Dies ermöglicht sehr schnelle Gangwechsel und reduziert den Kupplungseinsatz auf ein Minimum. Für den Einsatz auf der Rennstrecke kann das herkömmliche Schaltschema „erster Gang runter“ mit wenigen Handgriffen auf „erster Gang hoch“ umgestellt werden.
Launch Control und Pit Lane Limiter
Der neue MR bietet außerdem Launch Control, das den Fahrer beim Rennstart aktiv unterstützt. Die Aktivierung erfolgt im Stillstand bei laufendem Motor und im Leerlauf durch Drücken der Starttaste für mehr als drei Sekunden. Mit dem Pit Lane Limiter kann der Fahrer die Geschwindigkeit für das Fahren in der Boxengasse in jedem Fahrmodus begrenzen.
Hill Start Control Pro
Der neue MR verfügt bereits serienmäßig über die Hill Start Control Pro. Es geht über die Funktionen der Berganfahrhilfe hinaus und bietet eine zusätzliche Auto-HSC-Funktion. Über das Einstellungsmenü lässt sich diese Zusatzfunktion so individualisieren, dass die Haltebremse bei einer Steigung (größer +/- 5 %) bei Betätigung der Handbremse oder des Fußbremshebels kurz nach dem Anhalten automatisch aktiviert wird.
2. FEDERUNG UND AERODYNAMIK
„Um die hohe Leistung der M 1000 R auf die Straße zu bringen, mussten wir einige Maßnahmen an Federung und Fahrwerk ergreifen. Die M Winglets, eine vorderradorientierte Sitzposition und ein exklusiv für die MR entwickelter Reifen sorgen für das Maximum.“ Stabilität und Fahrspaß. M-Bremsen, die erstmals bei einem dynamischen Roadster zum Einsatz kommen, helfen dabei, den MR im Zaum zu halten.“ Sebastian Epp, Fahrwerksentwicklung M 1000 R
Das gegenüber der S 1000 R deutlich gesteigerte Potenzial der neuen MR spiegelt sich nicht nur in der leistungsstarken Antriebstechnik wider. Tatsächlich ist die hervorragende Fahrdynamik größtenteils das Ergebnis konsequenter Entwicklungsarbeit an Fahrwerk und Aerodynamik mit unzähligen Testfahrten auf der Straße, auf der Rennstrecke sowie Tests im Windkanal der BMW Group.
M Winglets
Neben der Antriebs- und Fahrwerkstechnik war auch die Aerodynamik ein zentraler Punkt bei der Entwicklung des M R. Mit dem Ziel, noch schnellere Rundenzeiten auf der Rennstrecke und bestmögliches Fahrverhalten zu erzielen, erhielt der neue MR Winglets an den vorderen Seitenwänden Stabilität bei hohen Geschwindigkeiten. Bei einer Geschwindigkeit von 220 km/h sorgen sie für eine Erhöhung der Vorderradlast um ca. 22 Pfund Abtrieb. Eine zusätzliche, von außen unsichtbare Unterkonstruktion sorgt für eine optimale Übertragung des durch die Winglets erzeugten Abtriebs.
Die Winglets, die aus Rennserien wie der MotoGP oder der Superbike-Weltmeisterschaft nicht mehr wegzudenken sind, dienen auch dazu, einen bestmöglichen Kontakt zwischen den Rädern und der Fahrbahnoberfläche zu erreichen – insbesondere beim Beschleunigen und bei hohen Geschwindigkeiten. Wheelies sind aus fahrdynamischer Sicht unerwünscht, da die Antriebskraft bei einem Wheelie nicht zu 100 Prozent in Vortrieb umgewandelt wird, sondern beim Anheben der Fahrzeugfront verloren geht. Dementsprechend greift die Traktionskontrolle ein, um den Wheelie zu stoppen und so die Antriebskraft zu reduzieren. Hier gehen wertvolle Zehntelsekunden verloren.
Durch die zusätzliche Abtriebsbelastung am Vorderrad wird dieser Wheelie-Tendenz beim Beschleunigen entgegengewirkt, wodurch die Traktionskontrolle weniger regeln muss und somit mehr Antriebsleistung in Beschleunigung umgesetzt wird und der Fahrer eine schnellere Rundenzeit erreicht.
Dem leicht erhöhten Luftwiderstand, der durch die geringe zusätzliche Stirnfläche und Form der M Winglets entsteht, begegneten die BMW Motorrad Entwickler mit einem entsprechend gestalteten Windabweiser (nur im M Competition Paket). Es sorgt für eine verbesserte Luftzirkulation um den Helm des Fahrers, entlastet den Oberkörper des Fahrers bei hohen Geschwindigkeiten und gleicht den durch die Winglets verursachten leichten Luftwiderstandsanstieg aus mit dem Ziel, eine höhere Höchstgeschwindigkeit zu erreichen.
Federung und Fahrwerk
Federung und Fahrwerk des neuen MR basieren auf der S 1000 R, mit dem Aluminium-Brückenrahmen als Herzstück. Es handelt sich um eine Schweißkonstruktion aus vier Kokillengussteilen und integriert den um 32 Grad nach vorne geneigten Motor als tragendes Element.
Der aufgrund des optimalen Zusammenspiels von Hauptrahmen, Hinterrahmen und Schwinge als „Flex Frame“ bezeichnete Rahmen bietet durch seine sehr schmale Bauweise weitere Vorteile. Dadurch wird die Breite des Motorrads in dem für einen guten Knieschluss relevanten Bereich erheblich reduziert. Der Fahrer profitiert davon, dass er seine Oberschenkel näher am Fahrrad zusammenhalten und so eine entspanntere Fahrhaltung einnehmen kann.
Ziel bei der Entwicklung des Fahrwerks des neuen MR war es, sowohl bestmögliche Rundenzeiten auf der Rennstrecke als auch ein außergewöhnliches Fahrerlebnis auf der Straße zu realisieren.
Das Vorderrad wird von einer Upside-Down-Gabel mit 45 mm Gleitrohrdurchmesser im „All black“-Design geführt. Die Gabel des MR verfügt über eine obere Gabelbrücke mit aufwändig gefräster Lenkerklemmung sowie einen schwarzen Aluminium-Rohrlenker mit breiterer Bauform als bisher bei der S 1000 R und gelasertem „BMW M 1000 R“-Schriftzug. Ebenfalls neu am MR sind gefräste Aluminium-Lenkerendspiegel. Auch die Gabelbeine wurden modifiziert und sind nun auf die Aufnahme der neuen M-Bremssättel ausgelegt. Darüber hinaus verfügt der MR über einen einstellbaren Lenkungsdämpfer.
Die Gabel verfügt über Einstellmöglichkeiten für die Federbasis sowie jeweils 10 Abstimmungsstufen für die Dämpfung Zug- und Druckstufe. Das sensible Ansprechverhalten, der große Verstellbereich und die sehr hohen Dämpfungsreserven bieten maximale Fahrdynamik und individuelle Abstimmungsmöglichkeiten auf der Rennstrecke. Der gesamte Federweg vorne beträgt 4,7 Zoll.
Die Zentralfeder/Stoßdämpfer verfügt über eine einstellbare Federbasis und eine einstellbare Dämpfung sowohl für Zug- als auch Druckstufe. Zug- und Druckstufendämpfung sind über die sehr benutzerfreundliche Skalierung von jeweils 10 Stufen einstellbar. Der gesamte Federweg hinten beträgt 4,6 Zoll.
Dynamische Dämpfungsregelung DDC
Der neue MR ist serienmäßig mit dem elektronisch gesteuerten Fahrwerk Dynamic Damping Control (DDC) ausgestattet.
Die Grundeinstellungen der DDC sind an die Fahrmodi „Rain“, „Road“, „Dynamic“ und „Race“ gekoppelt.
Im „Rain“- und „Road“-Modus liegt der Tuning-Fokus der DDC auf einer sportlich-komfortablen Dämpfung.
„Road“ ist auf Straßen mit schlechtem bis gutem Straßenbelag abgestimmt.
„Dynamic“ hingegen ist für sehr gepflegte Straßenbeläge gedacht.
„Race“ eignet sich am besten für den Einsatz auf der Rennstrecke, während die Fahrmodi „Race Pro“ individuell einstellbare „Race“-Dämpfungseigenschaften bieten, um Ihr Streckenfahren individueller zu gestalten. Dabei geben die Feder-Dämpfer-Elemente dem Fahrer jederzeit ein optimales und klares Feedback zur jeweiligen Fahrsituation.
Darüber hinaus lässt sich die Fahrwerksabstimmung auch in allen Fahrmodi individualisieren. Wie bei der mechanischen Einstellung hat der Kunde auch hier die Möglichkeit, die Federung im Konfigurationsmenü einfach per „Knopfdruck“ weicher oder straffer einzustellen. Dadurch kann DDC auch berücksichtigen, wie viel Last der neue MR trägt.
Dementsprechend kann der Fahrer die DDC-Einstellung im Konfigurationsmenü für Solofahrten (1 Helm) oder mit Sozius (2 Helme) einstellen. Neu an der DDC des MR ist die zusätzliche Einstellbarkeit der Federbasis der Gabel.M-Bremsen
Neben der M 1000 RR ist die neue MR das zweite BMW Motorrad mit der M-Bremsanlage. Die Entwicklung erfolgte direkt unter Einbeziehung der Erfahrungen mit den Rennbremsen der BMW Motorrad Werksrennmaschinen in der Superbike-Weltmeisterschaft. Das Ergebnis dieser Entwicklungsarbeit war die M-Bremsanlage – mit maximaler Leistung, Druckpunkt- und Standfestigkeit sowie hervorragendem Ansprechverhalten. Die M-Bremssättel sind mit einer blauen Eloxalbeschichtung in Verbindung mit dem M-Logo versehen.
Zusammen mit zwei 320 mm / 12,6 Zoll großen Bremsscheiben mit 5 mm / 0,2 Zoll Stärke und schwarz eloxierten Aluminium-Bremsscheibenträgern markiert die mit einer neuen Radial-Handbremspumpe ausgestattete Bremsanlage derzeit den Höhepunkt der Bremsenentwicklung im Straßenbereich -Rechtssysteme. Für unterschiedliche Einsatzzwecke stehen zwei Bremsbelagvarianten zur Verfügung. Eine für den Straßeneinsatz und eine weitere Mischung aus der Langstrecken-Weltmeisterschaft für den Einsatz auf der Rennstrecke. Beide Bremsbelagmischungen sind auf die ABS Pro-Funktionen abgestimmt. Am Hinterrad sorgt ein ebenfalls blau eloxierter Einkolben-Schwimmsattel im M-Design zusammen mit einer 220 mm / 8,7 Zoll großen Stahlbremsscheibe für Verzögerung.
Leichte Räder aus geschmiedetem Aluminium und M-Carbon
Der neue MR ist serienmäßig mit sehr leichten geschmiedeten Aluminiumrädern ausgestattet. Die exklusiven M Carbonräder sind im Rahmen des optionalen M Competition Pakets erhältlich.
Kohlefaser, einst für die Luft- und Raumfahrtindustrie entwickelt, zeichnet sich durch eine hochfeste und superleichte Konstruktion aus und hat sich erstmals im Rennsport etabliert. BMW Motorrad setzt es überall dort ein, wo minimales Gewicht und maximale Festigkeit gefragt sind. Weniger Gewicht bedeutet eine geringere Rotationsmasse, was nicht nur zu einem besseren Beschleunigungs- und Bremsverhalten führt, sondern auch zu einem leichteren Handling des Fahrrads führt. Kurzum: Die M Carbon-Laufräder machen den MR noch agiler. Darüber hinaus ist die Carbonfaseroberfläche mit hochglänzendem Klarlack überzogen, der sich durch seine tiefschwarz schimmernde Struktur auszeichnet.
Bremsgleitassistent
Die neue Brake-Slide-Assist-Funktion ist eine wichtige und sehr hilfreiche Neuerung, insbesondere für Streckenfahrer. Es ermöglicht dem Fahrer, beim Driften in Kurven mit konstantem Gleiten zu bremsen. Technisch gesehen wird ein Schräglaufwinkel (Driftwinkel) durch die Begrenzung des Bremsdrucks am Hinterrad durch das ABS Pro-System und durch die Steuerung des Hinterradschlupfes durch die Motorschleppmomentregelung (MSR) eingestellt. Der Fahrer hat durch seine Position auf dem Motorrad und die Krafteinleitung über den Lenker erheblichen Einfluss auf das Driftverhalten beim Bremsen. Der Brake Slide Assist unterstützt den Fahrer in diesem teilweise instabilen Fahrzustand des Driftens und ist nur in der ABS Pro-Einstellung „2“ aktiv.
3. ELEKTRONISCHE SYSTEME
Das 6,5 Zoll große TFT-Kombiinstrument des neuen MR entspricht im Wesentlichen dem des M RR. Vier Bildschirme (Pure-Ride mit den wichtigsten Informationen und 3 Kernbildschirme) ermöglichen es dem Fahrer, die Anzeige entsprechend seinen Bedürfnissen zu wählen, auch beim Fahren auf der Rennstrecke. Die Vielfalt der verfügbaren Informationen, die Anzeigequalität und die Benutzerfreundlichkeit des neuen Kombiinstruments sind in diesem Segment derzeit einzigartig. Neben einem breiten Funktions- und Informationsumfang legten die BMW Motorrad Entwickler besonderen Wert auf die bestmögliche Ablesbarkeit des 6.5 -Zoll-TFT-Display. Um auch bei schwierigen Lichtverhältnissen eine optimale Lesbarkeit zu gewährleisten, wurde die Anzeige groß und damit gut verständlich gestaltet. Es ist mit dem Multicontroller am linken Lenkersteuergerät verbunden und lässt sich schnell, sicher und komfortabel bedienen. Nach dem Einschalten der Zündung erscheint das M Logo prominent im Display.
Das TFT-Display des MR bietet individuelle Bildschirmdarstellungen für unterschiedliche Einsatzzwecke. Der Pure Ride-Bildschirm beispielsweise liefert alle notwendigen Informationen für den normalen Betrieb auf der Straße, während die drei Core-Bildschirmanzeigen für die Rennstrecke konzipiert sind und ein entsprechendes Informationsspektrum bereitstellen. Darüber hinaus wird hier der Drehzahlmesser sowohl in analoger Form (Core 1 und 2) als auch als Balkendiagramm (Core 3) angezeigt.
Die Anzeige des Drehzahlmessers selbst wurde verbessert und verfügt nun über einen gestrichelten Bereich und einen durchgezogenen roten Bereich, die direkt vom Motorsteuergerät gesteuert werden. Gestrichelte Bereiche sind zu vermeiden, während der durchgezogene rote Bereich gesperrt ist. Dieses neue Anzeigeschema gilt beispielsweise für die Aufwärmphase, den Boxengassenlimiter und die Launch Control sowie den Showroom-Modus und die Temperaturwarnkarte. Eine weitere neue Funktion ist das Blinken des Drehzahlmessers zusammen mit dem Schaltblitz bei Annäherung an die rote Linie. Neben der digitalen Anzeige von Geschwindigkeit, Drehzahl, ausgewählten Fahrmodi, Einstellungen für ABS Pro und DTC sowie den Menüs sind über das Display weitere Informationen abrufbar:
Für Fahrer, die mit dem neuen MR auf der Rennstrecke unterwegs sind, bietet das Kombiinstrument weitere, äußerst nützliche Daten, die in verschiedenen Anzeigeformaten abgerufen werden können:
Der optionale M GPS Laptrigger, Teil des M Competition Pakets, bietet vordefinierte Start-/Ziellinien für mehr als 300 Strecken auf der ganzen Welt.
Die Elektronik der neuen MR basiert weitgehend auf den bewährten Systemen der S 1000 R. Im Hinblick auf größtmögliche Leistung verfügt die MR jedoch über eine nur 2,8 Pfund schwere Lightweight M-Batterie mit einer Kapazität von 5 Ah. Außerdem verfügt es serienmäßig über eine USB-Ladesteckdose am Heck des Fahrzeugs, die einen maximalen Ladestrom von 2,4 A bereitstellt. Elektronischer Tempomat und Heizgriffe für kältere Tage sind ebenfalls serienmäßig.
Der neue MR verfügt über eine Voll-LED-Beleuchtung, darunter der Scheinwerfer mit beleuchtetem M-Logo, das Bremslicht, die vorderen Blinker und das Kombiinstrument. Der LED-Scheinwerfer mit adaptivem Abbiegelicht verleiht dem MR nicht nur ein äußerst dynamisches Aussehen, sondern leuchtet die Straße auch bei allen Geschwindigkeiten sehr effektiv aus.
Getreu dem Motto „All in One“ bilden der beim MR kurze und leichte Kennzeichenhalter sowie die Blinker- und Kennzeichenbeleuchtung am Heck eine Einheit, zudem sind die Funktionen Bremslicht und Rücklicht in das integriert Signallampen. Durch diese äußerst kompakte Bauweise lässt sich der MR zudem mit wenigen Handgriffen „ready to renn“ machen.4. DESIGN
Mehr noch als die S 1000 R ist die neue MR mit verbesserter Fahrwerkstechnik und dem bislang stärksten Motor eines dynamischen Roadsters von BMW Motorrad kompromisslos auf sportliches Fahren ausgelegt – ob auf der Straße oder auf der Rennstrecke. Der MR ist die Spitze dessen, was derzeit im Roadster-Segment möglich ist. Die Proportionen des MR sind ultrakompakt und kraftvoll und sowohl optisch spannend als auch dynamisch. Schlank, schlank und äußerst aggressiv sieht der MR von vorne mit seinen neuen M-Winglets hervorragend aus. Darüber hinaus machen die charakteristischen Leuchten den neuen MR von vorne klar als BMW erkennbar – analog zur Niere bei BMW-Automobilen.
Der performanceorientierte Look des neuen MR spiegelt sich in seiner Farbauswahl wider. Es stehen zwei Farben zur Auswahl. Lightwhite uni / M Motorsport lässt die Standardvariante des MR besonders leicht, sportlich und fahrerfreundlich wirken, während die im M Competition Paket enthaltene Farbgebung Black Storm Metallic / M Motorsport für pure Kraft und Dynamik steht. Unterstützt werden beide Farbwelten durch eine in Granitgrau beschichtete Kupplungs- und Generatorabdeckung sowie die M-Bremsen in Blau.
Das optionale M Competition Paket bietet eine Mischung aus Premium-Komponenten für den Renntechnik-Gourmet und den ästhetischen Fahrer gleichermaßen. Zusätzlich zur Farbgebung Black Storm Metallic / M Motorsport umfasst das M Competition Paket M Carbon-Teile wie M Carbon-Räder mit Grafik, M Carbon-Hinterradabdeckung und Kettenschutz, M Carbon-Vorderradabdeckung, M Carbon-Tankabdeckungen, M Carbon-Airbox-Abdeckung mit Grafik, M Carbon-Windabweiser, M Carbon-Ritzelabdeckung, das M Sozius-Kit sowie die M Soziusabdeckung und eine gefräste, voll einstellbare M Fahrer-Fußrastenanlage.
Standard Ausrüstung
Optionale Pakete und Ausrüstung
M-Wettbewerbspaket
M Sozius-Kit
Individuelle Optionen
M Performance-Teile
Komfort, Design und Wartung
Spezifikationen
BMW M 1000 R
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Nur dem Namen nach nackt.
Der Preis von 21.000 US-Dollar sieht nicht richtig aus. Wenn man die S1000R mit Vollausstattung nimmt, kostet sie ungefähr 21.000 US-Dollar, daher ist es ein Schnäppchen (oder ein Tippfehler beim Preis), diese M-Version zum gleichen Preis zu haben.